Pascal Niggenkemper

bassist - composer


Described by the New York City Jazz Records as "one of the most adventurous bassists on the scene” and by the Chicago Reader “genius for sound exploration” Franco-German bassist and composer Pascal Niggenkemper creates music bluring the lines between improvised, pure sound, and experimental music with a distinct musical language.

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Pascal Niggenkemper





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album reviews - le 7ème continent - .Kipppunkt





CD3 : le 7ème continent .Kipppunkt - subran03 (2nd cd of the ensemble)

collapsing container ship music for double trio or tripple duo

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.Kipppunkt (subran003) ist ein Wiederhören mit LE 7ÈME CONTINENT. Mit 'the great pa- cific garbage patch' als Namensgeber, spielen Julián Elvira - flutes & amp, Liz Kosack (an- stelle von Eve Risser) & Philip Zoubek - clavichord et synthé, Joris Rühl & Joachim Baden- horst - clarinettes et amp und natürlich Pascal Niggenkemper selber an auf den Punkt, an dem nicht nur Einzelnes, sondern das große Ganze umkippt wie das havarierende Con- tainerschiff auf dem Cover: Mit 'Luiperd-Brulpadda', Südafrikas Offshore-Gasfelder, 'Okjö- kull', dem ersten toten unter Islands Gletschern, der Inuit-Initiative 'Qanuqtuurniq', mit 'forêt de varech', dem bedrohten submarinen Tang-/Kelpwald. Im klirrenden, quiekenden, bassklarinett brummenden, klappernden Tumult der helldunklen Bläserei mit ganz spe- zieller Klimperei und impulsiv pustendem Noise. Mit alarmierendem Glissando und elegi- scher Klarinette, aufgewühltem Arpeggio, tänzerischem Stampfen, ochsigem und schril- lem Röhren. Mit läutendem, trippelndem, tropfendem Tastenspiel. Mit wehmütigem Blase- ton, der aber auch mit klezmeresker Vitalität aufbegehrt in Wellen und Wirbeln oder mit Seesternzahn und Knarzbass an Seeigeln nagt. Die Hoffnung geht flöten, aber noch gibt es sie, mit einem Shakuhachi-Beigeschmack von Zen. Und im aufbrausenden Ozean.

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Takt der Tektonik (FAZ)

Pascal Niggenkemper schreibt die Musik zur Klimakatastrophe

seit einigen jahren hat sich in der literatur ein neues Genre heraus- gebildet, die sogenannte „climate fiction“: Romane, die sich mit dem klimawandel und seinen Folgen auseinandersetzen; dystopische Visionen zumeist, in denen dürre, Überschwemmungen und andere menschengemachte Natu
rkatastro- phen das leben auf der erde nahe- zu unmöglich machen.

Wie sich dagegen eine „climate music“ anhören könnte, hat der deutschfranzösische komponist und bassist Pascal Niggenkemper bereits vor sieben jahren gezeigt, als er mit seinem Album „talking trash“ dem Großen Pazifischen müllstrudel musikalisch Gestalt verlieh. Gemeinsam mit seinem ensemble „le 7ème continent“ ver- setzte er die hörer mitten hinein in eine rotierende, mahlende unter- wasserwelt. „Plasticsphere“, „Geis-

Pascal Niggenkemper & le 7ème continent: „Kipppunkt“. subran musiques Aventureuses (über import)

ternetz“ oder „Crochet Coral Reef“ heißen stücke, in denen nicht der individuelle künstlerische Aus- druck im Vordergrund steht. Nig- genkemper entwickelt in „talking trash“ vielmehr eine Vision davon, wie sich Überfischung, korallen- bleiche und eine Welt aus mikro- plastik in eine musikalische spra- che übersetzen lassen. entstanden sind dabei klanglandschaften von verstörender, rauer, fast martiali- scher schönheit.

mit „kipppunkt“ setzt Niggen- kemper dieses Projekt nun fort, taucht zu den tangwäldern der ozeane hinab („Forêt de varech“), nähert sich musikalisch aber auch schmelzenden isländischen Glet- schern („okjökull“) und dem Geschäft mit dem müll („waste trade“).

der titel „kipppunkt“ ist dabei doppeldeutig: einerseits bezieht er sich auf jene kipppunkte, die unumkehrbare klimatische umwäl- zungen markieren, andererseits haben jene Container, in denen unsere Plastikprodukte um die erde geschifft werden, ebenfalls einen kipppunkt. so zeigt das Cover ein Frachtschiff in schräglage samt rie- sigen Containerstapeln, kurz bevor sie ins meer kippen.

Wie schon auf dem Vorgänger- album steht Niggenkemper ein ensemble zur seite, das durch seine sehr spezielle besetzung einen sehr spezifischen sound hervorbringt: zwei Clavichorde, zwei klarinetten, eine Flöte und der kontrabass des komponisten (die saiten nicht gezupft oder gestrichen, sondern zumeist von einem lever, einer Art handventilator, angestoßen).

Niggenkemper selbst nennt sein Werk „collapsing container ship music for double trio of triple duo“, und tatsächlich formiert sich das ensemble in dieser stürzenden Containerschiffmusik immer wie- der neu, mal in zwei trios, mal in drei duos. bedenkt man, dass ornette Colemans epochales Album „Free jazz“ von einem „dou- ble quartet“ eingespielt wurde, fin- den sich schnell auch andere musik- historische bezüge, George Antheils Violinsonaten etwa oder iannis Xenakis’ Werke für Cembalo. musik also, die ebenfalls einen stark mechanistischen Ansatz hat und um die Poesie des maschinellen weiß.

Nicht der menschliche körper, der Wille zum tanz geben in „kipp- punkt“ den takt vor, es ist vielmehr eine Art geologischer Puls, der in Niggenkempers stücken wirkt. man hat den eindruck, hier würden Was- sermassen und erdschichten in bewegung gesetzt, Container von Wellen an den strand gerollt, mee- resströme aufgeheizt.

darum sind in den kompositionen auch keine ausgesprochenen soli vorgesehen: Wie das klima nicht von einzelnen menschen und individuel- len entscheidungen beeinflusst wird, ist die musik das ergebnis einer kollektiven bewegung – alles greift ineinander, setzt sich gegensei- tig in schwingung. da zischt Wasser- dampf aus heißen Quellen, da häm- mern die kolben der schiffsdiesel, da flitzen die klarinetten wie Fisch- schwärme durchs Nass.

Programmmusik läuft immer Gefahr, sich im rein illustrativen zu erschöpfen; das ist hier nicht der Fall, im Gegenteil. in „kipppunkt“ steckt so viel trauer, Wut und sehn- sucht, dass daraus ein Werk von großer emotionaler intensität ent- steht. letzte Gesänge am ende eines Zeitalters. Tobias Lehmkuhl

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Przygodę ze współczesną twórczością Niggenkempera zaczynamy od jego okrętu flagowego, sekstetu le 7ème continent (Siódmy Kontynent), który choć wykonuje precyzyjnie zaplanowane kompozycje kontrabasisty, zdaje się być tworem nad wyraz swobodnym, który łączy wodę z ogniem, post-jazz z kameralistyką, buduje swój artystyczny wizerunek na międzygatunkowym dysonansie.
Kontrabas, który rzadko brzmi tu jak akustyczny strunowiec, flet i dwa klarnety często doposażane w amplifikacje, wreszcie instrumenty klawiszowe w postaci klawikordu i syntezatora, to sekstetowe narzędzia pracy. Dziewięć zmyślnych pomysłów na bystre, zwarte, niekiedy zabawne figury dramaturgiczne, to z kolei zawartość merytoryczna krążka. Po tanecznej introdukcji, która trwa ledwie minutę dość szybko dostajemy się w obszar pracy … maszyny parowej. Wszystko zdaje się tu być dobrze zaplanowane, ale swobodnie ewokujące - niskie klarnety, rozhuśtane struny i szczypta elektroniki w ramach finalnej błyskotki. W kolejnych częściach napotykamy na klimat nerwowego dark chamber, budowanego metodą dronową, a zaraz potem zmysłowego, lekko zdeformowanego brzmieniowo post-baroku, który po kilku pętlach narracyjnych przepoczwarza się w graną niemalże unisono, rytmiczną opowieść godną najlepszych pomysłów kompozytorskich Anthony’ego Braxtona. W piątej części rządzą instrumenty klawiszowe (nie bez akcentów perkusjonalnych), a w szóstej dobrze użyta elektronika i drobne dźwięki akustyczne, krążące wokół niej jak ćmy wokół lampy. Po krótkiej, strunowej miniaturze, w dwóch ostatnich utworach znów napotykamy na wrzący tygiel ponadgatunkowych pomysłów narracyjnych. Nie brakuje w nich rytmu, pewnego post-industrialnego posmaku i całej masy zaskakujących zwrotów dramaturgicznych. W finałowej ekspozycji artyści, inspirowani wyobraźnią kompozytora, ślą nam moc post-folkowych skojarzeń, czerpiąc także siły do życia z uroków muzyki dawnej.